Dulic-Berater widerspricht Präsident Mang: Was wirklich hinter den Vorwürfen steckt
Ein aufstrebender Youngster wird unfreiwillig zum Zentrum eines politischen Streits beim TSV 1860 München.
Der Dulic-Konflikt – was wirklich passiert ist
Beim TSV 1860 München herrscht selten Ruhe – doch diesmal trifft es einen Spieler, der mit internen Querelen so wenig zu tun hat wie kaum ein anderer: **Sean Dulic**.
Der 20-jährige Verteidiger spielt seine stärkste Saison, wächst zum Stammspieler heran und überzeugt parallel in der U20-Nationalmannschaft. Doch ausgerechnet er wird nun in einen öffentlichen Machtstreit hineingezogen, für den er nichts kann.
Ein Aufsteiger, der nur Fußball spielen will
Dulic erlebt eine Phase voller Erfolg:
- Hochgestuft zum Stammspieler
- Beeindruckende Leistungen in der 3. Liga
- Zwei Joker-Einsätze in der U20 des DFB
- Marktwertanstieg auf rund eine Million Euro
- Neuer Dreijahresvertrag ohne Ausstiegsklausel
Er ist eines der größten Talente, die 1860 seit Jahren hervorgebracht hat – und ausgerechnet deshalb wird sein Name politisch verwertet.
Was Präsident Mang behauptet – und weshalb es eskaliert ist
In einem öffentlichen Gespräch mit der AZ kritisierte Präsident **Gernot Mang** den ehemaligen Geschäftsführer Christian Werner.
Als Beleg führte er angebliche Worte an, die Werner im Sommer über Dulic gesagt haben soll:
> „Du kannst nicht einmal Regionalliga spielen.“
Mang wollte damit zeigen, wie falsch der frühere Sportboss Talente eingeschätzt habe – und wie stark sich Dulic seitdem entwickelt habe.
Doch das Problem war gravierend:
**Dulic selbst hat diese Aussage nie getroffen.**
Der Berater reagiert – und räumt auf
Laurent Burkart von der Agentur „B360 Sports“ widersprach umgehend und sehr deutlich.
Er stellt klar:
- Dulic hat *niemals* gesagt, Werner habe ihn abgewertet.
- Der Spieler würde öffentlich keine Personen kritisieren.
- Er habe keinerlei Grund für Frust – im Gegenteil.
- Er sei glücklich über seine Entwicklung und seinen Vertrag bei 1860.
Burkart zeigt sich irritiert, dass Dulics Name herangezogen wurde, um intern abzurechnen.
Warum diese Aussage so heikel ist
Im Kern steht die Frage:
**Warum nutzt der Präsident ausgerechnet Dulic als Beispiel in einem politischen Konflikt?**
Denn eigentlich ist Dulic eine Erfolgsgeschichte:
- Er bleibt dem Verein treu
- Er hat sich sportlich durchgesetzt
- Sein neuer Vertrag sichert 1860 wirtschaftliche Chancen
- Ein Verkauf könnte sechs- bis siebenstellige Einnahmen bringen
- Er hatte bereits ein Angebot aus Belgien über 600.000 Euro – 1860 lehnte mit ihm gemeinsam ab
Kurz:
**Er ist kein Problemfall – sondern ein Vermögenswert.**
Talente, die die Löwen verloren haben
Gerade weil 1860 mit jungen Spielern jahrelang finanzielle Verluste erlitt, wirkt die Diskussion besonders irrational:
- Marius Wörl ging ablösefrei
- Tim Kloss verließ den Klub ohne Ablöse
- Lukas Reich brachte nur moderate 500.000 Euro ein
Dulic hingegen:
- gebunden bis 2027
- ohne Ausstiegsklausel
- mit steigender Marktwertkurve
Ein Spieler also, bei dem man eigentlich Ruhe bewahren müsste.
Was bedeutet das für Dulic?
Der 20-Jährige gilt intern als:
- ruhig
- professionell
- loyal
- teamorientiert
- konfliktfrei
Er wollte mit dieser Geschichte **nichts zu tun haben** – und wurde trotzdem hineingezogen.
Mentorenteam und Berater hoffen nun, dass sich das Thema schnell legt, damit sich Dulic weiter auf seine sportliche Entwicklung konzentrieren kann.
Fazit: Ein künstlich erzeugter Streit
Die Auseinandersetzung sagt weniger über Sean Dulic aus als über die Strukturen beim TSV 1860.
Ein Spieler, der sportlich alles richtig macht, wird in Aussagen eingebunden, die er nie getätigt hat – und die ihm nur schaden können.
**Dulic ist ein Talent mit Zukunft, kein Werkzeug für interne Machtspiele.
Sein Berater hat das klargestellt – jetzt sollte der Verein nachziehen.**
Tom Richter
Redakteur bei KickKultur